ERSTES GESPRÄCH
AM 27. APRIL 2021 UM 11 – 13 UHR
LERNORT SCHULE
Weg vom klassischem Stundenplan?
Kinder, Jugendliche und Lehrer/-innen haben Sehnsucht nach ein bisschen Normalität: Präsenzunterricht ohne Masken, gemeinsame Hofpausen, sich im wirklichen Leben austauschen, ohne auf einen Bildschirm starren zu müssen. Kann das gelingen?
So retten wir die Schule
Die Pandemie wirft ein Schlaglicht auf Missstände und Lücken im deutschen Bildungssystem. Die schlechte digitale Ausstattung der Schulen ist eins dieser Probleme. Aber auch die ungleichen Bildungschancen für Kinder und Jugendliche aus finanziell schlechter gestellten oder bildungsfernen Familien treten noch krasser zutage. Lange heiß diskutierte Fragen rücken in den Mittelpunkt: Was heißt Bildung eigentlich und welche Ziele hat sie? Welche Aufgaben sollte Schule heute haben? Sind aktuelle Unterrichtskonzepte überhaupt noch zeitgemäß? Oder müssen wir Schule völlig neu denken? Wie wollen wir die Bildung zukünftiger Generationen gestalten – und was ist Bildung uns wert? Diskutiere mit!
GESPRÄCHSPARTNERIN
Melisa Erkurt
Melisa Erkurt, geboren 1991 in Sarajevo, war Redakteurin beim Magazin biber und zwei Jahre mit dem biber Schulprojekt „Newcomer“ an Wiener Brennpunktschulen unterwegs. Erkurt unterrichtete an einer Wiener AHS und ist seit September 2019 Redakteurin beim Report (Innenpolitik) im ORF. Sie schreibt eine wöchentliche Kolumne im Falter und ihre Kolumne in der taz heißt „Nachsitzen“.
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GESPRÄCHSPARTNER
Benno Schulz
Benno Schulz, geboren 2005 in Berlin, lebt in Gütersloh, wo er das städtische Gymnasium besucht. Aktuell ist er Sprecher des Jugendparlamentes und setzt sich dort zusammen mit anderen Jugendlichen für die Digitalisierung der Stadt ein. Zudem ist er Mitbegründer der Gruppe „Urban Future Association“, die das politische Interesse, Verständnis und die Mitarbeit der Jugend fördert.
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GESPRÄCHSPARTNER
Marcell Heinrich
Marcell Heinrich, geboren 1980, lebt in Leipzig, ist Vater von zwei Kindern und Botschafter für die junge Generation. Er ist Gründer der Sozialen Organisation Hero Society. Diese hilft Jugendlichen, ihre Begabungen zu erkennen, um so den richtigen Weg für Ihre (berufliche) Zukunft zu finden. Er ist Co-Autor des 2020 veröffentlichten Spiegel-Bestsellers #Education for Future – Bildung für ein gelingendes Leben.
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in diese Aussergewöhnliche Situation könnten alle Gymnasium von G8 Abitur auf G9 gehen,
um alle Schüler mehr Zeit und Gerechtigkeit und auch auch die fehlender Zeit nach zu holen
Wir brauchen dringend mehr Bewegung in der Schule. Schüler*innen müssen im Unterricht die Möglichkeit haben, sich zu bewegen. Es muss viel mehr an Projekten gearbeitet werden, die unsere Kinder und Jugendlichen auf das Leben vorbereiten. Dazu sind alle Fächer gleich wichtig! Auch handwerkliche Tätigkeiten und Kunst bilden unsere Kinder. Das Konzept mit den 45-Minuten pro Fach funktioniert nicht mehr. Unterricht muss fächerübergreifend stattfinden. Schüler*innen lernen an Projekten, sozusagen „Lernen im Vorbeigehen“. Dazu muss auch dringend die Notengebung als Bewertung überdacht werden. Bewertung darf nicht blockierend für das Lernen wirken. Ich arbeite an einer Grund- und Mittelschule und zusätzlich als Evolutionspädagogin und Lernberaterin.
Gerade vor einigen Tagen habe ich meine Vision eines neuen Schulsystems online gestellt.
Es ist zu mächtig, um es in wenigen Sätzen vorzustellen.
Aber es ist eine Möglichkeit mit vergleichsweise wenig finanziellen Mitteln, einen enormel Wandel zu bewirken.
https://discendi-causa.de/
Ich freue mich über „Mitmacher“ und natürlich auch über konstruktive Kritik.
Die Pandemie deckt gerade die eigentliche Problematik der Bildung der letzten Jahrzehnte auf und offenbart, was da los ist und lässt erahnen, was folgen muss. Von wenigen erfreulichen Leuchttürmen abgesehen, sind unsere Kinder diesbezüglich nicht zu beneiden. Ich habe zwei Jungs (15 und 17) auf einem staatlichen Gymnasium und weiß, von was ich spreche. Die Rahmenbedingungen (Schulhaus, technische Ausstattung etc.) sind gut, aber die Didaktik und Methodik ist im letzten Jahrhundert hängen geblieben. Die Flamme der Begeisterung wurde bei beiden nicht entfacht, leider. Und so mancher mag meinen, dass liegt an ihnen oder dem Elternhaus. Das glaube ich jedoch nicht, da ich auch in Gesprächen mit ihren Freunden und Eltern ähnliches mitbekomme. Die medialen Diskussionen aktuell belaufen sich nur auf Abschlüsse, Notenvergabe etc.
Um Wissen geht’s nicht, nur um Zahlen, die juristisch Bestand haben müssen. Ist das alles, was wir der Jungend und damit unserer Zukunft anbieten können? Wenn nicht jetzt, wann wollen wir das ändern?
Ich finde, hier müssen auch die Eltern sich fragen lassen, was sie da zulassen. Die Konzeptionen und ihr Funktionieren dazu sind ja schon da (Leuchttürme), viele gut ausgebildete Fachkräfte auch, es fehlt der politische Wille. Und der muss gefordert werden, gerade jetzt im Wahlkampf und im Sinne der Gemeinschaft.
Positiv ist meiner Meinung nach:
Und damit bin ich bei der anderen Seite der Medaille, dem, was aus meiner Sicht dringend veränderungswürdig ist. (Am Rande: Ich unterrichte seit ü20 Jahren als einerseits grundständig ausgebildete Lehrerin für die Sek. II sowie andererseits als Erwachsenenbildnerin, da ich auch Erziehungs- sowie Politik- bzw. Verwaltungswissenschaftlerin mit in allen Bereichen Praxiserfahrung bin. Hinzu kommt, dass ich ein schulpflichtiges Kind habe, das ich nun schon seit fast sechs Jahren bildungsbiographisch begleite. Ich habe also sozusagen eine Mehfachpersektive auf das breite und gleichzeitig sehr spezielle Themenfeld „Bildung in Dtl.“.)
Nun, was sollte sich aus meiner Sicht als Lehrerin, als Bildungswissenschaftlerin und als betroffenes Elternteil dringend ändern:
Ich hätte noch einige konstruktive, sehr praxisorientierte Vorschläge … , aber das sprengt den hiesigen Rahmen. Also: Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit und Zeit 🙂